Das Marokko-Tourlexikon erfasst zahlreiche wichtige Begriffe
der Reise von A (wie Armleuchter) bis
Z (wie Zwergenkollektiv).
A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
|
Armleuchter | Mitreisender, der bei später Essenszubereitung in der Dunkelheit den eifrigen Schnipplern erhellend zur Hilfe eilt. |
Atlas | Gebirgszug, der Marokko von Südwest nach Nordost durchzieht; untergliedert in den Hohen ~ (Zentralmarokko), den Mittleren ~ (nordöstliche Ausläufer) und den Anti~ (Ausläufer im Südwesten). |
Bab | dt.: Tor; gelegentlich aus Styropor (Ait Benhaddou). |
Cassandra | Kröte aus Safi und Bewohnerin der Damentoilette auf dem dortigen Campingplatz. |
Couscous | gedämpfter Hartweizengries in verschiedenen Variationen (mit Gemüse, Fleisch oder Fisch). |
Dachzeltbus | "fahrbahrer Zeltplatz" einer Horde deutscher
Touristen; da die Aufzählung aller Vorzüge des ~ses dieses Lexikon sprengen würde, sei hier nur auf die entsprechende Beschreibung verwiesen. |
Dirham | Marokkanische Währung; ein Dirham entsprach 2002 ziemlich genau 10 Cent. |
Erg | dt.: Sandwüste; die Sandwüste befindet sich im Südosten des Landes (Erg Chebbi). |
Ernie | Esel in Anemiter, der sich nach Fütterung und Fellpflege nur ungern wieder von Reisegruppen trennt. |
Fotomotiv | ~e sind in zwei Hauptgruppen zu unterteilen: tote ~e (zahlreich und schön, z. B. Landschaftsmotive) und lebende ~e (sollten wegen dem religiösen Verbot Lebewesen abzubilden nur nach Rücksprache mit dem ~ und nach dem Aushandeln der fälligen Entschädigung abgelichtet werden). |
Fotostop | als ~ wird eine kurzfristig (auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Touristen) anberaumte Unterbrechung der Reise mit Freilassung aller im Dachzeltbus befindlichen Touristen zum Zwecke der Ablichtung eines Fotomotivs bezeichnet. |
Führer (unpolitisch) | ~ gibt es in Marokko eigentlich immer und
überall; mit genügend Zeit findet man sich aber fast überall zurecht und kann dadurch noch einige Dirham sparen. Als Anhaltspunkte in den Souks eignen sich z. B. die Minarette der Moscheen ganz hervorragend. |
Gebirge | neben dem Atlas~ gibt es noch das Rif~ im Norden Marokkos (entlang der Mittelmeerküste). |
Hammam | orientalisches Dampfbad, nach Schneewittchen und Zwergen getrennt; in gehobener Ausführung mit Massage, in einfacher Ausführung mittels einer warmen Dusche auf dem Campingplatz. |
Händler | in Marokko sind die ~ prinzipiell sehr
geschäftstüchtig; besonders hartnäckige Vertreter dieser Spezies
sind in Meski auf dem Campingplatz sowie in den großen Städten
(Fès, Marrakech) anzutreffen. Selbst in der
Pampa
tauchen ~ ohne Vorwarnung auf. Positive Ausnahme von der Regel: der Bummel in Meknès ohne großen Trubel der ~. |
handeln | Hauptbeschäftigung auch der
Touristen
in Marokko: bei Händlern, Führern, Fotomotiven und dem ÖPNV meist zwingend erforderlich. Als Ergebnis des ~s ist der Tourist zumeist einige Dirham ärmer. |
Henna | die magischen Zeichen der ~malereien sollen Einheimische wie Touristen vor den bösen Geistern schützen. |
Kasbah | dt.: Festungsanlage; in größeren Städten zumeist der mauerbewehrte Kern der Medina; in Dörfern werden auch die großen Lehmburgen der wohlhabenden Familien als ~ bezeichnet. |
Katze | lief uns in der Kasbah in Chefchaouen über den Weg; aus Zeitgründen ohne eigenen Namen. |
K-Frage | da die Namen von fast 40% aller Schneewittchen beginnen mit [k] beginnen, war die ~ zu Beginn auch in Marokko hoch aktuell. |
König | nach der
Unabhängigkeit
von Frankreich regierten die Könige Mohammed V. (1956 - 1961), Hassan II. (1961 - 1999) und Mohammed VI. (seit 1999, und eben frisch verheiratet). Besonders imposant war der Konvoi, als uns der ~ samt Gefolge auf den Landstrassen entgegenkam. |
Kolonialzeit | Überreste aus der bis 1956 andauernden ~ finden sich zumeist in architektonischen Einflüssen aus Spanien, Portugal und Frankreich entlang der Küste; im Gegensatz dazu stehen die Lehmbauten im und hinter dem Atlasgebirge |
Kröten | sind beim Vorhandensein von Wasser fast überall anzutrffen. |
Kulturschock | einen ~ erleben in Marokko a) die Einheimischen beim Anblick von Touristen und b) die Touristen beim Anblick der einheimischen Sanitäranlagen Oftmals leistet der ~ aber auch gute Dienste, um den Touristen einheimische Bräuche wie das Handeln oder die mintgrünen Umhänge näher zu bringen. |
Landschaft | die ~ in Marokko ist unglaublich abwechslungsreich: es gibt
das Meer (Atlantik- und Mittelmeerküste), das Rifgebirge, den Atlas, die Hammada (Steinwüste), und einen kleinen Bereich Sandwüste. |
Lehmbauten | die ursprünglichen ~ finden sich im und hinter dem Atlasgebirge; im Gegensatz dazu finden sich die Kolonialbauten vorwiegend entlang der Küste. |
Markt | ein ~ ist (vereinfacht gesprochen) die kleine Version der Souks und findet sich vorwiegend in ländlichen Gebieten; der ~ nimmt gelegentlich auch fast die gesamte Strasse in Beschlag. |
Medersa | islamische Hochschule; neben der Lehre des Korans werden in der ~ auch andere praktische Studienfächer wie Mathematik oder Medizin unterrichtet. Die ~ ist meist mit einem Internat ausgestattet und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der großen Moschee. |
Medina | die ~ ist die organisch gewachsene Altstadt, häufig mit verwinkelten Gassen und von einer Mauer mit mehreren Toren umschlossen. Die Moschee, Medersa und die Souks sind Teil der ~; die Wohnviertel gruppieren sich wie Satelliten um die ~ herum. |
Mellah | jüdisches Viertel, meist am Rande der Medina gelegen. |
Minarett | Turm der
Moschee,
von dem der
Muezin
zum Gebet ruft; guter Anhaltspunkt zur Orientierung z. B. in den
verwinkelten Gassen der Souks in der Medina. |
Mintgrüne Umhänge | gesehen in einem einschlägigen Etablissement in Ouarzazate. |
Moschee | Gebetsraum für die fünf täglichen Gebete
der Moslems; die einzige für Nicht-Muslime zugängliche ~ in Marokko
ist die Grande Moschee Hassan II. in
Casablanca. Einblicke in den Innenhof einer kleinen ~ hatten wir in Asilah. |
Muezin | der ~ ruft fünf Mal am Tag vom Minarett der Moschee zum Gebet; bei entsprechender Lage eines Campingplatzes weckt er aber auch Touristen. |
Mütze, rot | ohne ~ war Rainer eigentlich nie unterwegs. |
Naschwerk | die Marrokanischen Bäcker sind bekannt für allerlei süßes ~. Hervorzuheben sind z. B. die besonders knusprigen gebackenen Heuschrecken, die wir in den Ruinen von Lixus gekostet haben. |
Nebelhorn | das von einem Händler erstandene ~ eignet sich z. B. für das Wecken in Wüste. |
No, merci! | Der Standardspruch für alle besonders aufdringlichen Händler und potentielle Führer. Unser Tipp: ~ auf ein T-Shirt drucken und nur damit in die Menschenmenge der Souks wagen. |
Nutztiere | Die vorhandenen ~ variieren je nach der Landschaft: Pferde (im Norden Marokkos), Esel und Schafe (fast überall), Ziegen und Dromedare (in den trockeneren Ecken). |
ÖPNV | Der ~ in Marokko umfasst neben den fast überall anzutreffenden Taxis auch schon mal Pferdekutschen (Marrakech) und Ruderboote (Rabat / Salé). |
Orangenmarmelade | unser Highlight beim Frühstück: vom Daltusteam selbstgemachte ~. |
Ornamente | da im Islam die Abbildung von Lebewesen nicht gestattet ist, griff man auf die sehr dekorativen ~ (meist geometrische Muster und florale Motive) als Schmuck zurück. |
Ostereier | mit Namen beschriftete ~ gibt es für marokkanische Hirtenkinder wohl nur, wenn zu Ostern Touristen am Sidi Ali sind. |
Pampa | Marokko ist unglaublich dicht besiedelt: auch in der ~ findet sich bei jeder Pinkelpause spätestens nach drei Minuten entweder ein Händler oder ein Hirtenkind. |
Pinkelpause | neben dem Fotostop und dem Erreichen des Tagesziels ist die ~ die einzige Möglichkeit, einen rollenden Dachzteltbus zu stoppen. Die ~ wird vorwiegend in der Pampa abgehalten. |
Postkarte | die Vorzugsvarianten : gestempelte ~ (minimiert den Aufwand) oder von der Gruppe verfasste ~ (verlagert den Aufwand) |
Rotel | das ~ bitet eine weitere Reisemöglichkeit für Touristen mit Hang zu Schlafsärgen, Campingtischen und militärischem Drill. |
Ruinen | neben den ~ eigener Herstellung (z. B. in Télouet) besitzt Marokko auch römische ~ (z. B. in Lixus und Volubilis). Je älter die ~ sind, desto mehr Regen benötigen sie für die volle plastische Entfaltung. |
Saharasand | Der ~ aus dem Erg Chebbi ist sehr fein, bunt und findet sich auch nach Tagen noch so ziemlich überall. |
Schnarchen | laut übereinstimmender Aussage mehrerer Schneewittchen ist das ~ die Lieblingsbeschäftigung der meisten Zwerge bei Nacht (was von den Zwergen natürlich auf das Schärfste zurückgewiesen wird). |
Schneewittchen | die Märchenbücher müssen umgeschrieben werden: es gab nicht ein ~, sondern gleich 15 an der Zahl. Und nur alle zusammen kommen auf die sieben Zwerge aus dem Märchen. |
Schonkost | Auszug aus dem Küchenplan vom 31.03.2002
(Meknès): Kartoffeln in Karottensuppe. |
Selbstmördermusik | für alle, die auf Selbsterfahrung stehen: Stoppok, W.E.L.L.N.E.S.S.; trotz der ~ sprang keiner der Touristen aus dem fahrenden Bus; wahrscheinlich sind dafür die Fenster zu schmal. |
Sidi Ali | ~ ist a) ein Tafelwasser der Coca Cola Company, Casablanca b) der See Aguelmane de ~ im Mittleren Atlas zwischen Midelt und Meknés in etwa 2000 m Höhe gelegen. Am Ort b) trinken Touristen gerne einen Schluck a). |
Souks | die ~ sind zusammenhängende Marktstrassen, die nach den einzelnen Berufsgruppen geordnet sind. Da sich die ~ vorzugsweise in den engen Gassen der Medina befinden, sind sie oftmals sehr unübersichtlich. In den ~ pulsiert das Leben; es ist laut und die Händler sind permanent auf der Jagd nach frischen Touristen. Die Eindrücke aus den ~ lassen sich jedenfalls am besten in Bilder fassen. |
Störche | ebenso wie Kröten sind ~ fast überall in Marokko anzutreffen. |
Strände | ~ gibt es in den unterschiedlichsten Variationen: steil,
flach, am Atlantik und dem Mittelmeer; oftmals eignen sie sich als Grund
für einen Fotostop oder für eine Badepause. |
Tajjine | die ~ ist ein kegelförmiges Tongefäß, in dem das Essen vorbereitet, angebraten und dann fertig gedünstet wird. |
Tauschgeschäfte | ~ mit Touristen sind bei Händlern sehr beliebt: begehrte Tauschobjekte sind Kulis, T-Shirts, aber auch Spielkarten oder Handtücher. |
Thè á la menthe | der ~ wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von den Engländern
in Marokko eingeführt und wurde quasi das Nationalgetränk: grüner Chinatee mit viel Zucker, viel frischer Minze und (besonders im Norden Marokkos) Orangenblüten. |
Touristen | die ~ erkennt man an ihrem seltsamen Gefährt, dem Dachzeltbus, in dem sie tagsüber eingepfercht sind und aus dem nur zu Fotostopps entlassen werden. Freilaufende ~ rotten sich gerne in kleinen Gruppen zusammen; man erkennt sie z. B. an Mützen (rot), Rucksäcken, flaschenweise mitgeführtem Sidi Ali, einem Baedecker oder dem ebenfalls gern genommenen Kulturschock. |
Warentransport | zum ~ benutzen die Marokkaner gelegentlich auf Kraftfahrzeuge und Lastkraftwagen; auf dem Lande oder am Rande der Medina müssen die Waren aber auf Esel oder in (Hand-)Karren umgeladen und so in die Souks transportiert werden, da die engen Gassen der Medina meist zu schmal sind. |
Wasser | überall, wo ~ vorhanden ist, werden Kanäle gebaut,
um eine möglichst große Fläche für die Landwirtschaft
nutzbar zu machen. Wo sich ~ findet, sind meist auch die Kröten nicht weit entfernt. Touristen benutzen vorzugsweise importiertes, spanisches ~. |
Whisky Berber | oftmals wird der Pfefferminztee als ~ bezeichnet; viel eher hat aber der Thymian-Tee aus dem Ourika-Tal diese Bezeichnung verdient... |
Wüste | die ~ lebt: Dromedare (für Touristen), Käfer, Skorpione, betrunkene Spanier... |
Zoll | der marokkanische ~ ist schwer
tagesformabhängig: bei der Einreise wurden die Pässe nur einzeln entgegen genommen, bei der Ausreise wollte der Beamte(?) vom ~ die genaue Reiseroute wissen... |
Zwerge, sieben | die sieben Kollektiv-~ (inklusive Hubert) sind das (insbesondere nachts lautere) Gegenstück zu den 15 Schneewittchen. Die einzig mögliche gesellschaftliche Überlebensform bei der Übermacht an Schneewittchen stellte das Zwergenkollektiv dar. |
Zwergenkollektiv | das ~ ist die Organisationseinheit der Zwerge, um gegen die zahlenmäßige Überlegenheit der Schneewittchen bestehen zu können. |
|