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Bautagebuch (Fundament Windrad Nr. 9)

Letzte Aktualisierung: 2009-08-15

Windrad Nummer 9

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"Mein" neuntes Windrad (eine Enercon E-82, als Bürgerwindrad erstellt) entsteht nur 30 km von meiner Wohnung entfernt auf der Albhochfläche - zum ersten Mal kann ich also den Bau eines Windrads selbst dokumentieren.
Um möglichst jeden relevanten Schritt festzuhalten, erfolgt die Dokumentation anhand von Fotos an mehreren Baustellen (es werden insgesamt acht Windräder vom Typ E-82 errichtet).
Wer mehr zum Hintergrund meiner eigenen Energieproduktion erfahren will, findet weitere Erläuterungen auf der Seite meiner brotlosen Künste.
  Der Bauplatz "meines" Windrades: am Waldrand (mit Vermessungspfosten)
 
Im ersten Schritt musste für zwei der insgesamt acht Windräder eine eigene Zuwegung über Ackerboden geschaffen werden; die restlichen sechs Anlagen werden in der Nähe von bestehenden Feldwegen errichtet.
  Vorbereiten der Zuwegung zur Anlage 6
  Die fertige Zuwegung einige Wochen später
 
Die Zuwegungen, Hilfs- und Kranstellflächen an den einzelnen Standorten der Windräder werden mit grobem Schotter befahrbar gemacht. Die Fahrzeuge benötigen dabei Kurvenradien von bis zu 28 m.
  Stellplatz der Anlage 8
 
Zeitgleich wurden bereits Leerrohre für den Netzanschluss gelegt, der sich in diesem Fall in einigen Kilometern Entfernung befindet.
Im nächsten Schritt wurden dann zusätzliche Leerrohre an den Stellen eingebracht, die nicht durch unterpflügen verlegt werden konnten (insbesondere unter Straßen und Wegen).
  Verlegung der 30 kV-Kabeltrasse zur Übergabestation
 
Für die Fundamente der Anlagen, die eine Nabenhöhe von kanpp 100 m erreichen werden, müssen entsprechende Ringfundamente aus Stahlbeton erstellt werden. Dazu wird zunächste eine Grube ausgehoben.
  Ostalb pur: diese Grube ginge auch als Steinbruch durch...
 
Anschließend wird auch in der Grube eine Kiesschicht aufgebracht und diese soweit verdichtet, dass sie das Fundament trägt und später möglichst nicht mehr nachgibt.
Die Baufahrzeuge lassen die Ausmaße des Fundaments erahnen.
  Einbau und Verdichten der Kiesschicht
 
Auf die Kiesschicht wird dann eine erste Schicht Beton aufgebracht (die Sauberkeitsschicht), auf der anschließend das Fundament aufliegt.
  Die Sauberkeitsschicht ist betoniert
 
Parallel zur Baustelle werden inzwischen auch die Kabelabschnitte an ihren bisherigen Trennstellen verbunden.
  Einzel-Kabel-Enden (noch)
 
Die Schalung in der Mitte sorgt dafür, dass das Fundament den Turm später wie ein Ring umgibt.
  Der Keller ist eingeschalt
 
Die komplette Armierung entsteht innerhalb von drei Tagen. Die Menge des verbauten Stahls ist beeindruckend: in Summe etwa 35 Tonnen.
  Fundamentbau - irgendwo fehlt immer noch ein Eisen
 
Der zum Stahltransport eingesetzte Kran ist relativ klein (35 t) - was ein wirklich großer Kran ist, wird sich erst im kommenden Frühjahr zeigen.
  Fahrzeugkran - die kleine Ausführung
 
Das fertige Stahlgeflecht wird anschließend aussen mit einer zweiten Schalung umgeben und dann betoniert.
  Ein neuer Fundamentkorb entsteht
 
Jedes Fundament wird mit knapp 350 m³ Beton ausgegossen. Zum Vergleich: ein Betonmischer fasst etwa 7 m³ (Dreiachser) oder 10 m³ (Vierachser) Frischbeton; es wird also etwa der Inhalt von 35 - 50 Betonmischern pro Fundament verbaut.
  Eingeschalt
 
Nachdem der Beton abgebunden hat, wird die Schalung entfernt. Das Fundament wiegt jetzt mehr als 800 Tonnen.
  Fundament betoniert
 
Der Erdungsring um das Fundament ist bereits angebracht.
  Blitzschutz
 
Anschließend wird eine Drainage angebracht und eine Sickergrube (rechts unten im Bild) ausgehoben; danach kann die Fundamentgrube wieder verfüllt werden.
  Drainage und Sickergrube
 
Die wahren Ausmaße des Fundamentes sind später von oben nicht mehr auszumachen, nur der kleinere Betonring wird sichtbar sein und den Turm tragen.
  Das Fundament wird in die Landschaft eingebaut
 
Das unterste Turmsegment wird später auf das Fundament aufgesetzt und mit ihm verbunden.
  Die Abmessungen des Turms sind bereits zu erahnen
 
Inzwischen ist der Winter da und die Arbeiten an den Fundamenten ruhen.
Anfang 2009 soll es dann weitergehen - wenn das Wetter es zulässt. Dann werde ich wohl auch vom Quer- auf das Hochformat umsteigen und aus noch größerer Entfernung arbeiten müssen, sonst kriege ich Kran, Turm, Gondel & Co. wohl nicht aufs Bild.
 
Winterpause!
 
 
Auch ich mache jetzt Winterpause, falls sich nichts wesentliches mehr tut.
Und 2009 kommt dann der restliche Aufbau dazu...
  Fundament fertig!
 
So kann man sich irren - trotz Schnee und Eis bis zum 4. Advent wurde im Dezember doch noch weitergebaut, was ich nun bei einem Nebelspatziergang an Neujahr festellen konnte. Inzwischen sind alle Fundamente zu Ende gebaut und wieder in die Umgebung integriert worden.
Weiter geht es im Frühjahr 2009 mit dem Turmbau.