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Bautagebuch (Windrad Nr. 9)

Letzte Aktualisierung: 2009-08-15

Windrad Nummer 9

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"Mein" neuntes Windrad (eine Enercon E-82, als Bürgerwindrad erstellt) entsteht nur 30 km von meiner Wohnung entfernt auf der Albhochfläche - zum ersten Mal kann ich also den Bau eines Windrads selbst dokumentieren.
 
Im ersten Abschnitt wurden ja bereits im Herbst 2008 die Fundamente der acht Windräder betoniert.
Anfang 2009 sollte es mit dem Aufbau der Betontürme weitergehen; aus der KW 3 wurde die KW 7 - und in KW 8 kam der Winter zurück; meine (wetterbedingte) Skepsis war nicht ganz falsch am Platz...
 
Da ich während des Aufbaus "meines" Turms (im April 2009) in Urlaub war, zeige ich hier Bilder mehrerer Türme, die bis April bereits fertig waren.
Beim Zusammenstellen der Fotos in einer chronologischen Reihenfolge kommt dabei leider (zwangsläufig) die zeitliche Abfolge und das Wetter etwas durcheinander - aber dieser Winter war auch nicht ganz vorhersehbar...
 
Nach dem Anbringen der Betondecke für die beiden Trafo-Container stoppte der Winter den Turmbau; die bereits angelieferten ersten sechs untersten Turmhalbschalen bleiben stehen.
  Erster Turmbauversuch Mitte Februar - vom Winter gestoppt
 
Tieflader bringen nachts die Betonturmteile in Dreierkonvois, mit Sicherungsfahrzeug und Polizeieskorte auf die Baustelle. Ich habe bei einem morgendlichen Besuch 15 Tieflader mit je einem Turmteil gezählt, und es sind mindestens 7 Speditionen beteiligt.
 

Die unteren Turmteile werden als Halbschalen angeliefert
 

Morgendlicher Tieflader-Parkplatz vor Anlage 5
 
Die untersten zwei Betonturmhalbschalen werden erst auf der vorbereiteten Fundamentplatte zusammengefügt, alle anderen Turmsegmente schon vorher verklebt.
  Das erste Turmteil wird in seine Position gebracht
 
Nachdem das erste Turmsegment gesetzt und mit der zweiten Hälfte verklebt ist, werden die beiden Container mit Trafo und Schaltschränken in den Turmfuß gehoben. Die nächsten Turmsegmente sind bereits verklebt worden und können nun aufeinander gestapelt werden.
 

Der Trafo ist eingesetzt und der Aufzug wird montiert
 
Anschließend werden die Turmsegmente nacheinander verbaut, der Aufzug wächst mit. Der Winter ist in der KW 10 allerdings immer noch nicht weg, die nasskalte Witterung und der Wind behindern die Arbeiten.
  Turmbau im Winter
 
Inzwischen sind drei Mobilkräne im Einsatz; der kleinste entlädt die Tieflader und setzt den Turmfuß, die beiden größeren Kräne lassen dann den Turm in die Höhe wachsen
 

Der Turm wächst...
 
Die Kräne wachsen mit den Türmen; inzwischen wäre ohne Gittermaststpitze längst Schluss. Im Gegenzug dazu ist der Turm auch auf größere Entfernung nicht mehr zu übersehen.
 

... und wächst, zunächst auf etwa 70 m Höhe
 
Nach dem Aufsetzen des letzten Betonsegments werden in die einzelnen Betonteile Stahlseile eingebracht, die den gesamten Turm vorspannen.
Für das abschließende längere Stahlsegment, die Gondel und den Rotor ist dann ein noch größerer und schwererer Kran notwendig.
 

Erste, aber deutliche Anzeichen für einen Raupenkran treffen ein
 
Noch immer reisst der nächtliche Transport neuer Turmteile nicht ab, obwohl alle Betonteile des ersten Turmes (im Hintergrund) inzwischen montiert sind.
 

Untere Hälfte vom Turm der Anlage 7
 
Zwei Tage später ist der Raupenkran zusammengebaut, der Ausleger liegt allerdings immer noch in Einzelteilen herum.
 

Dimensionen: 10,4 m Länge, 8,7 m Breite, ca. 114 t Gewicht (ohne Ballast!)
 
Nachdem der Raupenkran nun einsatzbereit ist, kann der Betonturm um weitere 25 m erhöht werden, bevor dann der Maschinenträger und der Generator hinaufgehievt werden.
Um den Kranausleger in die senkrechte Posititon anheben zu können, müssen zusätzliche Gewichte als Schwebeballast an den Kran gehängt werden, die später zum Heben der eigentlichen Last nicht mehr benötigt werden.
 

400 t Raupenkran (noch in der Horizontalen)
 
Auch unsere Übergabestation für den Transport des erzeugten Stroms bis zum Netzanschlusspunkt ist inzwischen angekommen und an dem dafür vorgesehenen Platz abgeladen worden. Die Station (dunkelgrün, im Bild rechts vor dem Kran) ist deutlich kleiner als die Turmsegmente.
 

Aufbau der Übergabestation
 
Dreieinhalb Arbeitstage später hat sich schon wieder einiges getan. Die einzelnen Türme erscheinen umso imposanter, je näher man ihnen kommt (hier der Turm der Anlage 6).
Das Wetter ist endlich mal so, wie man es sich zum Bauen wünscht, und offenbar wurde auch am Wochenende gearbeitet; es sind fast zwei Türme (genaugenommen 31 Segmente) dazugekommen.
 

Betonfertigteilturm (etwa 70 m)
 
An der Anlage 1 ist der Raupenkran inzwischen bereit, allerdings hapert es mit der Teileversorgung. In den nächsten Nächten sollen über 80 Tieflader eintreffen; wenn es tatsächlich so kommt wird das einen schönen Stau an den Kränen geben!
 

Der Raupenkran (112 m) ist nicht viel höher als die Anlage
 
Dem restlichen Aufbau (der eigentlichen Windkraftanlage ohne Turm) spendiere ich nochmal eine separate Seite, denn schließlich war ich nochmal fast eine Woche fast täglich auf der Baustelle, um den Aufbau mitzuerleben.